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Nr. 033: Eintrag des KGV Mutterkamp ins städtische Vereinsregister

Nr. 033: Eintrag des KGV Mutterkamp ins städtische Vereinsregister

Im März 1937 geht es los: Erster (erfolgloser) Versuch, den „Kleingartenverein Mutterkamp e. V.“ ins städtische Vereinsregister einzutragen. Dies klappt (auch noch) nicht im Juni 1946. Dies ist (noch) nicht geschafft im Januar der Jahre 1948 und 1949. – Zum 21. November 1949 gelingt die Eintragung.

Hier lässt sich eine Parallele zum KGV Nußberg ziehen. Es dauerte beim KGV Mutterkamp gleichermaßen etwas, ehe der Verein erfolgreich ins städtische Vereinsregister eingetragen war. Im März 1937, so erzählt das Protokollbuch des KGV Mutterkamp, ist (erstmals) versucht worden, den Eintrag des Gartenvereins ins städtische Vereinsregister zu erwirken: „G. F. Peters beantragt die Aufnahme des Vereins in die Liste der ,Eingetragenen Vereine‘!“ (08.03.1937, PB I, S. 19–21, hier S. 21). Das Prozedere wird sich hinziehen. Es ist unklar, ob erneut im Juni 1946 protokolliert ist, dass davon die Rede ist, den Verein ins Vereinsregister eintragen zu lassen. Vielleicht geht es auch darum, den Verein bei einer (Brandschutz-?)Versicherung eintragen zu lassen? „Als zweite Vorlesung folgt der Versicherungsschutz. Der Vorstand bittet die Mitglieder, den Schutz der Versicherung wieder in Anspruch zu nehmen und den Verein anzumelden.“ (05.06.1946, PB I, S. 41)

1960 wird Dora Trinks, Nr. 64, für 40-jähriges Kleingärtnern geehrt. 1975 wird sie erneut für 40-jähriges Kleingärtnern gefeiert. Wie kann das sein? 1985 erhält Dora Trinks anlässlich des 50. Vereinsjubiläums die „große Goldene Ehrennadel“ und eine Urkunde des Landesverbandes der Kleingärtner, die „an die schönen Stunden, die sie in ihren Gärten und im Verein verlebt haben, erinnern. Möge ihnen noch recht viel Freude und ein geruhsamer Lebensabend beschieden sein.“ Dora Trinks (1985): Sehr geehrter Herr Bohnhorst! Antwortbrief. Vorderseite. Foto: Archiv KGV Mutterkamp e. V.
Dora Trinks (1985): Sehr geehrter Herr Bohnhorst! Antwortbrief. Rückseite. Foto: Archiv KGV Mutterkamp e. V.

Vorlesung(en) im Januar 1949 über neue Satzung, neue Gartenordnung, neuen Einzelpachtvertrag

1948 hält das Protokollbuch fest: „Ein Antrag wurde eingebracht[,] den Gartenverein Mutterkamp als Eingetragener-Verein neu anzumelden“ (11.01.1948, PB I, S. 52–54, hier S. 52). Im Januar 1949 ist die Angelegenheit weiterhin noch nicht vom Tisch. In der erweiterten Vorstandssitzung am 23. Januar 1949 werden die neue Satzung, die neue Gartenordnung und der neue Einzelpachtvertrag vorgetragen (vgl. erweiterte Vorstandssitzung 23.01.1949, PB I, S. 56–57, hier S. 58). Dementsprechend protokolliert Wilhelm Kibbat, Garten-Nr. 20, I. Schriftführer, für die Jahresversammlung am 29. Januar 1949: „Dann erfolgte die Vorlesung der neuen Satzung.“ (29.01.1949, PB I, S. 58–61, hier S. 59) Der darauffolgende Satz wirkt rechtfertigend: „Auf Grund[,] das[s] noch keine Satzungen vom Landesverband herausgegeben waren und noch andere Formalitäten[,] die noch zu erledigen wären[,] ist es auch unterblieben[,] den Verein neu eintragen zu lassen.“ (29.01.1949, PB I, S. 58–61, hier S. 59)

Anna Fricke (1985): Werter Herr Bohnhorst! Antwortpostkarte. Vorderseite Absender und Anschrift. Foto: Archiv KGV Mutterkamp e. V.
Anna Fricke hat in den 1930er Jahren mit Wilhelm Fricke Nr. 35 bewirtschaftet. Als 1985 Dora Trinks, Nr. 64, sowie Amelie und Nina Dahlgrün, Nr. 38, für 40-jähriges Kleingärtnern geehrt werden, obwohl sie rechnerisch seit 65 Jahren tätig sind, erhält auch Anna Fricke aus Wolfsburg eine Einladung zum Jubiläumsfest. Ihr Name scheint leider durchgerutscht zu sein. Eigentlich hätte Anna Fricke wohl wie die Pächterinnen Emma Peinemann, Nr. 36, Marta Ullrich, Nr. 48, und Frieda Effinghausen, Nr. 49, für ihr (wohl mindestens) 45 Jahre währendes Durchhaltevermögen beim Gärtnern geehrt werden müssen. Anna Fricke klärt in ihrer Antwort an den Vorstand auf: „Da mein Mann und ich Mitgründer Gartenfreunde waren von Anfang an waren was sie aus versehen übersehen haben werde ich wenn ich bis dahin gesund bin gerne kommen.“ Anna Fricke (1985): Werter Herr Bohnhorst! Antwortpostkarte. Rückseite. Foto: Archiv KGV Mutterkamp e. V.

Eintrag des „Kleingartenvereins Mutterkamp e. V.“ ins städtische Vereinsregister (erst) am 21. November 1949

Der September 1949 soll die Wende bringen: „die Eintragung des Vereins ist bis jetzt unterblieben, soll jetzt aber nachgeholt werden[,] da jetzt Gebührenfreiheit im Vereinsregister ist.“ (18.09.1949, PB I, S. 67–68, hier S. 67) Im Februar 1950 kann endlich Vollzug gemeldet werden: „Der Gartenverein ist jetzt eingetragen. Die Eintragung hat 44 DM gekostet.“ (04.02.1950, PB I, S. 72–74, hier S. 73) Das Originalschreiben des Amtsgerichts archiviert der KGV Mutterkamp bis heute: „In das Vereinsregister Band 7 Blatt 144 des Amtsgerichts Braunschweig ist unter Nr. 744 am 21. November 1949 eingetragen: Name des Vereins: Kleingartenverein Mutterkamp, e. V.“ (Eintrag Vereinsregister 1949) – ein ehrwürdiges Datum!

• Festschrift (1985): „50 Jahre Kleingärtnerverein Mutterkamp e. V. 1935–1985.“ 20 Seiten. Archiv KGV Mutterkamp, zugleich unter Sign. „Brosch. I 40.188“ im Stadtarchiv Braunschweig. (Festschrift 1985)
Anna Fricke von Nr. 35 dürfte unter den Geehrten schlicht vergessen worden sein. Festschrift (1985): „50 Jahre Kleingärtnerverein Mutterkamp e. V. 1935–1985.“ 20 Seiten. Archiv KGV Mutterkamp, zugleich unter Sign. „Brosch. I 40.188“ im Stadtarchiv Braunschweig. (Festschrift 1985). Foto: Archiv KGV Mutterkamp e. V.

Quellen:

  • Festschrift (1960): „25 Jahre Gartenverein Mutterkamp. 1960“. 8 Archiv KGV Mutterkamp. (Festschrift 1960)
  • Peters, Wilhelm (1951b): „Abschrift! Namen der Gründungsmitglieder der Kleingarten-Kolonie Mutterkamp“. Archiv KGV Mutterkamp. 1 Seite. (Abschrift Gründungsmitglieder, 1951)
  • Faltblatt (1975): „Gartenverein Mutterkamp e. V. 1935–1975“. [Im Vorstand sind 1975: Hans Bohnhorst, Julius Zachrau, Friedrich Bohrmann, Ursula Mahlfeld.] Archiv KGV Mutterkamp. (Faltblatt 1975 / 40 Jahre)
  • Geibel, Richard (23.04.1934): „Schrebergartenverein Heinrichstraße. Sehr geehrter Herr Bürgermeister! Liegt nun ein dringendes Bedürfnis vor?“ Typoskript. Stadtarchiv Braunschweig: Signatur E 66: 414; 3 Seiten. (Rückfrage zur Kündigung und Bitte um Ausgleichsfläche, April 1934)
  • G 2/Stadt Braunschweig (26.04.1935): 1) Vermerk. 2) Herrn Stadtbaurat Gebensleben vorlegen. Typoskript. Stadtarchiv Braunschweig: Signatur E 66: 414; 2 Seiten. (Veräußerung von städtischem Gelände am Franzschen Feld zur Bebauung und Erschließung des Fricke’schen Geländes, April 1935)
  • C 2/Rbm.Dir./My. (25.04.1934/08.05.1934): 1) An den Schrebergartenverein Heinrichstrasse, z. Hd. Des Herrn Richard Geibel, hier. Kl. Campestrasse 9. Typoskript. Stadtarchiv Braunschweig: Signatur E 66: 414; 1 Seite. (Freigabe Grundstück Fricke für Bebauung, keine Ausweisung als Dauergrünfläche aus Kostengründen, April/Mai 1935)